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Harzgerode

Der staatlich anerkannte Erholungsort Harzgerode liegt auf einer bewaldeten Hochfläche im Unterharz, zu ihm gehören die im Selketal gelegenen Ortsteile Mägdesprung, Alexisbad und Silberhütte. Im Mittelalter wurden hier Silber- und Eisenerze geschürft, die im nahen Selketal verhüttet worden sind.

Die Siedlung im mittelalterlichen Herzogtum Sachsen wurde erstmals im Zusammenhang mit der 975 gegründeten Benediktinerabtei Hagenenrod im Selketal erwähnt, der König Otto III. 993 das Markt-, Münz- und Zollrecht verlieh. Im Jahr darauf wurde der Ort als Hazacanroth erwähnt, als der König den Bürgern von Quedlinburg das Marktrecht verlieh.

Um 1000 fungierten die hiesigen Schwabengau-Grafen von Ballenstedt, Stammväter des Adelsgeschlechts der Askanier, als Vogtschützer des Klosters Hagenrode, das dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht war. Bereits 1035 verlor die Abtei ihr Münzrecht, als Kaiser Konrad II. die Münzstätte nach Nienburg verlegen ließ, und obwohl ihre Besitzungen 1179 unter den Schutz von Papst Alexander III. gestellt wurden, zogen die Mönche später in die Bischofsstadt Naumburg. Im Deutschen Bauernkrieg 1525 verwüstet, fielen die Besitzungen an die askanischen Fürsten von Anhalt, während die Klostergebäude verfielen.

Bei der Teilung der anhaltischen Ländereien 1252 war Harzgerode Teil des Fürstentums Anhalt-Bernburg geworden. Die Stadtrechte von Harzgerode wurden 1338 erneuert. Aufgrund ihrer geschützten Lage hatte die Stadt nicht unter vielen kriegerischen Auseinandersetzungen zu leiden, wurde aber immer wieder durch Brände verwüstet. Vor 1503 gab es einen großen Brand; 1635 (am Mittsommertag) wurden alle Gebäude der Stadt bis auf sieben Häuser niedergebrannt. Am 30. Juni 1722 brannten erneut 42 Häuser nieder; am 23. Oktober 1817 wurden 52 Häuser zerstört.

Vorübergehend an die Grafen von Stolberg verpfändet, wurde die Herrschaft 1535 wieder von den anhaltischen Fürsten übernommen. Harzgerode wurde Verwaltungssitz des Doppelamtes Harzgerode und Güntersberge, das mit Stadtrechten ausgestattet war. 1635 machte Fürst Friedrich das Mitte des 16. Jahrhunderts erbaute Schloss Harzgerode zur Residenz seines Fürstentums Anhalt-Harzgerode.

Der umliegende Harz war jahrhundertelang ein bedeutendes Bergbaugebiet, in dem vor allem Fluorit und Silber abgebaut wurden, wie zum Beispiel in der erhaltenen Grube Glasebach in der Nähe des Dorfes Straßberg. Auch das Unterharzer Teich- und Grabensystem ist ein historisches Beispiel für bergbauliche Wasserwirtschaft, ähnlich wie das Oberharzer Wasserregal. Das Schloss Harzgerode sowie das Schloss Heinrichsberg in der Nähe des Ortsteils Mägdesprung markieren die historische Bedeutung der Region. In der Nähe befindet sich die Ruine der Burg Anhalt, die dem gesamten Bundesland seinen Namen gab.

Im Stadtzentrum fühlt sich der Besucher auf dem stimmungsvollen Markt in frühere Jahrhunderte versetzt. Das um 1552 errichtete Schloß diente der Harzgeröder Linie des Anhaltinischen Fürstentums von 1635 bis 1709 als Residenz.

Attraktion des Städtchens ist die Selketalbahn, die älteste dampfbetriebene Schmalspurbahn des Harzes, die mit der Harzquerbahn verbunden ist. In der Umgebung von Harzgerode gibt es ca. 200 km gut markierte Wanderwege.

Sehenswertes auf einen Blick:

  • Fachwerkhäuser
  • Schloss
  • Rathaus
  • Marienkirche
  • Stadtmauer

Umgebung:

  • Alexisbad
  • Mägdesprung
  • Silberhütte
  • Neudorf
  • Dankerode
  • Burgruine Anhalt
  • Schielo
  • Königerode
  • Straßberg
  • Burg Falkenstein